Microsoft Azure Schweiz vs. Google Cloud Platform Schweiz – der Preisvergleich

Dez 08, 2020
Stephan Mahler

Im Vergleich der Hyperscaler hat Microsoft in der Schweiz ganz klar die Nase vorn. Amazon AWS ist (noch) nicht in der Schweiz (kommt im 2022) und Google war zwar zuerst in der Schweiz, kämpft aber bisher als Underdog um einen kleinen Marktanteil.

Weshalb Google Cloud Platform (GCP) im Vergleich zu Microsoft Azure der Underdog ist

Es sprechen viele Fakten dafür, dass Microsoft die erste Wahl ist. Microsoft hat wesentlich mehr Cloud Services (auch in der Schweiz) als Google. Ebenso hat Microsoft zwei Datacenter und nicht nur eines in der Schweiz. Ausserdem hat Microsoft mit Microsoft Office 365 fast überall einen gewichtigen Schuh in der Tür.

Der Hauptgrund ist aber: Die Schweizer Unternehmen sind sicherheitsorientiert und Microsoft geniesst einen wesentlich höheren Vertrauensbonus als Google. Microsoft ruht sich auch nicht darauf aus, dass sie 23 Jahre mehr Zeit hatten dieses Vertrauen aufzubauen. Sie haben mehr Zertifizierungen für Ihre Datacenter als alle anderen Anbieter und investieren enorm viel in Compliance, Security und nicht zuletzt ins Marketing, damit das auch bekannt wird.

Microsoft hat ausserdem ein unschlagbares Partner Netzwerk aufgebaut, welches eine unvergleichliche Nähe zum Endkunden mitbringt. Google tut sich in diesem Bereich sehr schwer.

Weshalb Google Cloud Platform (GCP) doch spannend sein könnte

Wie kann sich also Google ins Spiel bringen? Am einfachsten über den Preis. Allerdings besteht für das Schweizer KMU Land (99.6% KMU) dabei das Hauptproblem bei der Transparenz. Es ist sehr schwierig „Äpfel mit Äpfel“ zu vergleichen, sogar für Fachleute. Und was tut der Mensch, wenn er sich unsicher ist? Er greift zur sicheren Option, dort wo mehr Vertrauen besteht, also Microsoft. Aber ist Google denn wirklich günstiger? Wir bringen etwas Licht ins Dunkel.

Virtual Machines (VM)

Virtuelle Server sind bei allen Hyperscaler immer noch das meistverkaufte Produkt und das mit Abstand. Und auch bei den aufkommenden Container Services (Docker, Kubernetes & Co.) liegen die VM Preise zugrunde. Es lohnt sich also hier einen genaueren Blick darauf zu werfen. Die „Allzweckserie“ bei Microsoft ist die D-Series, bei Google der E2-Maschinentyp. Im folgenden vergleichen wir zuerst „Pay as you Go“ (einfachheitshalber mit Preisen für 1 Monat (730h)).

TypGoogle GCP mit LinuxMicrosoft Azure mit LinuxGoogle GCP mit WindowsMicrosoft Azure mit Windows
Se2-standard-2 (2 vCPU, 8 GB Memory), 68.44 USDDS2 v2 (2 vCPU, 7 GB Memory), 118.99 USDe2-standard-2 (2 vCPU, 8 GB Memory), 135.61 USDDS2 v2 (2 vCPU, 7 GB Memory), 186.15 USD
Me2-standard-4 (4 vCPU, 16 GB Memory), 136.89 USDDS3 v2 (4 vCPU, 14 GB Memory), 237.98USDe2-standard-4 (4 vCPU, 16 GB Memory), 271.21 USDDS3 v2 (4 vCPU, 14 GB Memory), 372.30 USD
XLe2-standard-16 (16 vCPU, 64 GB Memory), 547.57 USDDS5 v2 (16 vCPU, 56 GB Memory), 953.38 USDe2-standard-16 (16 vCPU, 64 GB Memory), 1084.85 USDDS5 v2 (16 vCPU, 56 GB Memory), 1490.66 USD

Die besten Preise (unter Beibehaltung der Server-Serie) erzielt man mit sogenannten Reserved Instances / Committed usage. Dabei sichert man dem Anbieter einen Bezug von 1 bzw. 3 Jahren zu. Die Rabatte gehen dabei bis zu 70 % . Wir vergleichen nachfolgend die Preise bei 1 Jahr commitment.

TypGoogle GCP mit Linux, 1 Y commitmentMicrosoft Azure mit Linux, 1 Y commitmentGoogle GCP mit Windows, 1 Y commitmentMicrosoft Azure mit Windows, 1 Y commitment
Se2-standard-2 (2 vCPU, 8 GB Memory), 41.12 USDDS2 v2 (2 vCPU, 7 GB Memory), 63.09 USDe2-standard-2 (2 vCPU, 8 GB Memory), 110.28 USDDS2 v2 (2 vCPU, 7 GB Memory), 96.09* USD
Me2-standard-4 (4 vCPU, 16 GB Memory), 86.24 USDDS3 v2 (4 vCPU, 14 GB Memory), 126.17 USDe2-standard-4 (4 vCPU, 16 GB Memory), 220.56 USDDS3 v2 (4 vCPU, 14 GB Memory), 159.17* USD
XLe2-standard-16 (16 vCPU, 64 GB Memory), 344.97 USDDS5 v2 (16 vCPU, 56 GB Memory), 504.75 USDe2-standard-16 (16 vCPU, 64 GB Memory), 882.25 USDDS5 v2 (16 vCPU, 56 GB Memory), 570.75* USD

* Die Preisvorteile, welche Microsoft im Reserved Instance Bereich mit Windows erzielen kann, funktionieren über eine Eigenbevorteilung, die sich Microsoft einräumt. Dabei werden die Lizenzen separiert und über den Microsoft Partner eingekauft, resp. für ein Jahr gemietet. Diese Lizenzierung lässt Microsoft nur auf Azure zu.

Fazit

Das Fazit ist einfach: Wenn es um Linux Server geht, ist Google immer günstiger und zwar so richtig. Ebenfalls wenn man Windows Lizenzen ins Spiel bringt und sich nicht gerne länger bindet. Lässt man dann aber Microsoft alle Register ziehen und commitet sich für mindestens 1 Jahr, ist Microsoft nicht nur wieder im Rennen, sondern meist sogar etwas günstiger.

Wie weiter?

Als Multi Cloud Anbieter unterstützen wir Sie auf allen Hyperscaler (Microsoft Azure, Amazon AWS, Google Cloud Platform), auf allen professionellen Cloud Infrastrukturen Dritter, wie natürlich auch auf unserer eigenen Datacenter Infrastruktur (Datacenter BL/ZH). Microsoft Azure beziehen Sie bei uns günstiger als im Direktbezug (und natürlich zusätzlich auch noch mit den Lizenzierungsvorteilen). Wir sind Microsoft Partner of the Year und doppelter Microsoft Gold Partner. Kontaktieren Sie uns, wir beraten Sie gerne.

Schlussbemerkung: Der Vergleich ist selbstverständlich nicht abschliessend. Es gibt eine Vielzahl an Services, die verglichen werden könnten. Gerne stehen wir für weitere Informationen zur Verfügung.